Magen & Darm

Vorsichtig geschätzt leiden in Deutschland circa 30 Millionen Menschen – das heißt ungefähr jeder Dritte – zeitweise an Magen-Darm-Beschwerden. Die Ursachen sind dabei so verschieden wie der Mensch selbst. Auslöser können z.B. falsches Essen, bestimmte Erkrankungen, eine gestörte Reizübertragung im Magen-Darm-Trakt, aber auch emotionale Belastungen sein. Immer häufiger kommt es vor, dass Hektik und Stress den Alltag bestimmen – mit der Folge, dass auch das sensible Nervenkostüm des Magen- Darm-Traktes überreizt wird. Wussten Sie, dass der menschliche Verdauungstrakt über ein komplexes Nervensystem mit ca. 100 Millionen Nervenzellen verfügt? Da erscheint es nur logisch, dass Stress und Unwohlsein direkten Einfluss auf die Verdauung haben können. Die Folge sind diffuse, so genannte „funktionelle“ Magen-Darm-Beschwerden, auch bekannt als Reizmagen oder Reizdarm.

Wie äußern sich Reizmagen & Reizdarm?
Unter den Begriffen Reizmagen und Reizdarm werden verschiedene diffuse Beschwerden zusammengefasst, die einzeln oder auch gemeinsam auftreten können. Typisch für diese Beschwerden ist, dass keine erkennbare Erkrankung (z.B. eine Lactoseunverträglichkeit oder Entzündung) zugrunde liegt. Daher auch der Ausdruck „funktionelle“ Magen-Darm-Beschwerden, mit dem Beschwerden ohne ersichtliche krankhafte organische Ursache gemeint sind.

Zu den funktionellen Magen-Darm-Beschwerden zählen z.B.:

  • Sodbrennen
  • Bauchschmerzen
  • Magen- und Darmkrämpfe
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Völlegefühl
  • Blähungen
  • Durchfall (oft auch im Wechsel mit Verstopfung)

 

Ursachen für Reizmagen & Reizdarm
Normalerweise spüren die wenigsten die Vorgänge, die sich bei der Verdauung in Magen und Darm abspielen. Das ändert sich jedoch, wenn das so genannte vegetative Nervensystem – auch „Bauchhirn“ genannt – das die Verdauung steuert, aus dem Takt gerät. Die Nervenendigungen und die Muskeln in Magen und Darm reagieren dann sehr sensibel auf Reize, wodurch die Verdauungsvorgänge als schmerzhaft und unangenehm empfunden werden. Auch der Nahrungstransport kann gestört sein – Blähungen und Stuhlunregelmäßigkeiten sind die Folge. Bewusst steuern lässt sich das „Bauchhirn“ übrigens nicht. Die Verdauungsfunktion wird stark durch äußere Reize wie Stress und emotionale Belastungen beeinflusst, da das psychische Empfinden eng mit dem so genannten vegetativen Nervensystem verknüpft ist. Stressgeplagte leiden daher besonders häufig unter Reizdarm und Reizmagen.

Therapie von Reizmagen & Reizdarm
Für die Behandlung von Beschwerden bei Reizmagen und Reizdarm werden neben so genannten Spasmolytika (krampflösende Mittel) und Gastroprokinetika (Medikamente, die die Magenbewegung fördern) sehr häufig pflanzliche Arzneimittel eingesetzt. Sie sind gut verträglich und können eine Vielzahl von akuten und chronischen Symptomen lindern. Hier haben sich insbesondere Arzneimittel mit Melisse als Wirkstoff bewährt, deren Wirkung auf ätherische Öle und Gerbstoffe in den Blättern der Pflanze zurückgeht.

Die Heilpflanze Melisse weist dabei ein sehr breites Wirkungsspektrum auf. Beispielsweise wird durch ihre verdauungsregulierende Wirkung die Produktion von Magensäure normalisiert und ein Säureüberschuss im Magen ausgeglichen. Zudem entkrampft Melisse die Magenmuskulatur und sorgt so dafür, dass kein „Rückstau“ und damit verbundenes Sodbrennen entsteht. Melisse beruhigt auch die überreizten Magen-Darm-Nerven und vermindert auf diese Weise die Schmerzempfindlichkeit von Magen und Darm und wirkt Übelkeit und Brechreiz entgegen. Ihre krampflösenden Eigenschaften wirken entspannend auf die Muskulatur des Magen-Darm-Traktes und lindern so krampfartige Bauchschmerzen und Blähungen. Durch ihren Einfluss auf das vegetative Nervensystem normalisiert Melisse die Verdauung und kann somit auch Beschwerden wie Verstopfung und Durchfall verringern.

Tipps bei Magen-Darm-Beschwerden

  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und vermeiden Sie fette und sehr süße Speisen
  • Verwenden Sie in der Küche wohlschmeckende Kräuter statt scharfer Gewürze
  • Essen Sie frühzeitig zu Abend. Späte und üppige Mahlzeiten vor dem Schlafengehen liegen oft sehr schwer im Magen und belasten die Verdauung
  • Reduzieren Sie den Genuss von schwarzem Tee, Kaffee, Alkohol oder Nikotin – das alles reizt die Magenschleimhaut
  • Vermeiden Sie nach Möglichkeit Situationen, die Stress oder Ärger verursachen
  • Versuchen Sie, durch Entspannungstechniken die Stressbewältigung zu verbessern
  • Gönnen Sie sich regelmäßig Erholung und gewinnen Sie durch entspannende Freizeitbeschäftigungen Abstand von der Hektik und dem Stress des Alltags
  • Achten Sie auf ausreichenden Schlaf
  • Bringen Sie durch regelmäßige Bewegung den Darm wieder in Schwung. Wie wäre es mit Wandern, Schwimmen, Radfahren usw.?