Nerven & Stress

Wird der menschliche Organismus körperlich oder auch seelisch belastet, so werden Stresshormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol in das Blut ausgeschüttet. Daraufhin erfolgt eine Anpassung des Körpers: der Puls und Blutdruck steigt an, die Atmung wird beschleunigt und die Muskeln spannen sich an. Evolutionsgeschichtlich war dies sicherlich überlebensnotwendig, um in Gefahrensituationen alle Energie und Kräfte zu mobilisieren (fight-or-flight). In heutigen Zeiten, in denen Leistungsdruck, Zeitmangel, permanente Erreichbarkeit, Reizüberflutung und Burnout längst keine Fremdwörter mehr darstellen, kann Stress auch belastend wirken und zu Krankheiten führen. Im Gegensatz zu unseren Vorfahren stehen uns heute im Normalfall weniger Möglichkeiten zur Verfügung, Stress durch Bewegung und ausreichend Ruhephasen wieder abzubauen. Jeder von uns kennt daher sicherlich die unmittelbaren Folgen wie Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsstörungen und Kopfschmerzen oder auch Nervosität und Gereiztheit. Langfristige Stressbelastung und nervliche Anspannung sollten auf keinen Fall unterschätzt werden. Diese sollten rechtzeitig behoben werden, um körperlichen und psychischen Störungen vorzubeugen. Etwas Ruhe und Entspannung, eine ausgewogene Ernährung mit allen essentiellen Mikronährstoffen oder sportliche Betätigung zum Ausgleich helfen gegen Dauerstress, dem Körper beim Regenerieren und sorgen für entspannte Nerven.

Stressverarbeitung vom Nervensystem
Äußere und innere Reize wie z.B. Lärm oder Schmerz werden zuerst über die Sinnesorgane registriert und an reizverarbeitende Zentren wie das Gehirn weitergeleitet. Das Gehirn und Knochenmark gehören zum zentralen Nervensystem, wohingegen alle anderen Nervenstrukturen dem peripheren Nervensystem zugeordnet werden. Funktionell kann das Nervensystem ebenfalls in zwei Komponenten eingeteilt werden: das somatische Nervensystem, das vor allem für die Verarbeitung von äußeren Reizen und willentlichen Aktionen über die Muskeln zuständig ist und das vegetative Nervensystem, das alle unbewussten Reize verarbeitet und steuert – völlig autonom und ohne menschliches Zutun. Hierunter fallen der Sympathikus sowie der Parasympathikus als direkter Gegenspieler und das enterische Nervensystem (Darmnervensystem). Stresssituationen werden vor allem vom Sympathikus gesteuert, der dann eine Leistungssteigerung des Körpers bewirkt.

Optimale Ernährung in Stresssituationen
Insbesondere bei Stress und Zeitmangel greift der Mensch oftmals zu Fast-Food-Produkten zurück und vergisst dabei, auf eine ausreichende Mikronährstoffzufuhr zu achten. Stress bedingt jedoch erhöhten Stoffumsatz im Körper, so dass er vermehrt Mikronährstoffe und Vitamine benötigt. Diese können manchmal nicht ausreichend mit der üblichen Ernährung aufgenommen werden. Eine Schlüsselrolle kommt hier neben den Vitaminen des B-Komplexes dem Mineralstoff Magnesium zu, der eine große Bedeutung für den Elektrolythaushalt und das Nervensystem besitzt. So trägt Magnesium zur Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung bei. Stress ist jedoch häufiger Auslöser für eine Magnesiumverarmung. Die Bereitstellung energiereicher Verbindungen wie z.B. Adenosintriphosphat (ATP) in Stresssituationen bewirkt zunächst einen Anstieg von Magnesium im Blut, das dann aber über die Nieren vermehrt verloren geht. Die Folge des resultierenden Magnesiummangels ist, dass wiederum die Ausschüttung von Stresshormonen angekurbelt wird, da Magnesium zur Dämpfung von Stressreaktionen benötigt wird. Dieser Teufelskreis kann letztlich nur mit einer erhöhten Zufuhr von Magnesium unterbrochen werden. Magnesium wird deshalb auch als „Anti-Stress-Mineral“ bezeichnet.