Zuckerkrankheit (Diabetes)
Etwa 8 Millionen Menschen in Deutschland sind Diabetiker, Tendenz steigend. Neben einer erblichen Veranlagung ist auch ein falscher Lebensstil (Übergewicht, Bewegungsmangel usw.) für die Entstehung dieser Stoffwechselkrankheit entscheidend. Bei Diabetes ist - vereinfacht gesagt - der Blutzuckerstoffwechsel aus dem Gleichgewicht geraten. Der durch die Nahrung zugeführte Zucker kann nur noch eingeschränkt aus dem Blut in die Zellen aufgenommen werden. Schuld daran ist entweder die verringerte Produktion des körpereigenen Hormons Insulin oder eine verminderte Sensitivität der Zellen auf das Insulin (auch Insulinresistenz genannt). Das Insulin, welches das Hauptregulierungshormon des Zuckerhaushalts ist, ist neben zahlreichen anderen Aufgaben folglich für den Transport von Zucker in die Körperzellen verantwortlich. Wenn dieser Stoffwechselweg nicht richtig funktioniert, kommt es zu einer dauerhaften Erhöhung des Blutzuckerspiegels (sog. Hyperglykämie). Bleibt diese Schieflage unbehandelt, können Gefäße, Nerven und Augen, aber auch Organe wie Nieren und Herz auf Dauer Schaden nehmen (sog. Diabetes-Folgeerkrankungen). Deshalb ist es wichtig, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Ziel einer Diabetes-Behandlung ist es daher immer, den Blutzuckerspiegel auf ein normales Niveau zu bringen.
Unterschied zwischen Diabetes mellitus Typ-1 und Typ-2
Typ-1-Diabetes tritt meist in jungen Jahren auf. Es handelt sich hierbei um eine Autoimmunerkrankung, d.h. körpereigene Immunzellen zerstören die insulinproduzierenden β-Zellen der Bauchspeicheldrüse. Dies hat nach und nach einen absoluten Insulinmangel zur Folge, wohingegen bei Typ-2-Diabetes zunächst ‚lediglich‘ eine Insulinresistenz vorliegt. Es wird zwar genügend Insulin produziert, das Hormon verliert jedoch zunehmend seine Wirkung. So produziert die Bauchspeicheldrüse immer mehr Insulin, um die fehlende Wirkung zu kompensieren, der Diabetes manifestiert sich. Im Verlauf der Erkrankung beim Typ-2 kann aber auch hier die körpereigene Produktion des Insulins abnehmen. In 90 % aller Diabetesfälle handelt es sich um den Typ-2-Diabetes.
Diagnose von Diabetes
Um einen Diabetes feststellen zu können, müssen die Blutzuckerwerte gemessen werden, wobei es hier unterschiedliche Messverfahren gibt. Gängige Kriterien für die Diagnose sind z.B. ein erhöhter Nüchternblutzucker (ein normaler Blutzuckerspiegel liegt zwischen ca. 80–120 mg/dl bzw. 4,5–6,7 mmol/l) oder ein erhöhter postprandialer (lat. nach einer Mahlzeit) Blutzuckerwert (über 200 mg/dl bzw. 11,1 mmol/l).
Vermeidung von Diabetes-Typ-2
Neben genetischen Faktoren, auf die der Mensch keinen Einfluss hat, spielen Übergewicht und Bewegungsmangel beim Typ-2 eine zentrale Schlüsselrolle. So ist ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung dringend notwendig. Zum Beispiel wissen viele nicht, dass ein Magnesiummangel ein Risikofaktor für die Entstehung eines Diabetes-Typ-2 sein kann. Damit das Insulin ordnungsgemäß funktioniert und den Zucker aus der Blutbahn in die Zellen befördern kann, muss ausreichend Magnesium vorhanden sein. Bei einem Magnesiummangel kommt es demnach verstärkt zu einer Insulinresistenz, da hier die Hormonwirkung des Insulins beeinträchtigt wird. Und der Mangel wird dann zusätzlich durch die Stoffwechsellage an sich verstärkt, da der Mineralstoff bei Diabetes vermehrt über den Urin ausgeschieden wird. Auch das Spurenelement Zink geht bei Diabetikern über den Urin vermehrt verloren. Zink wird ebenfalls für die Bildung, Speicherung und die Wirkung des blutzuckersenkenden Insulins benötigt. Sowohl Magnesium- als auch Zinkmangel werden mit der Entstehung von diabetischen Folgeerkrankungen in Verbindung gebracht. Zink ist zudem für die Wundheilung entscheidend, die bei Diabetikern häufig gestört ist.
Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes)
Bei vielen Frauen gerät der Blutzuckerstoffwechsel erstmalig während der Schwangerschaft aus dem Gleichgewicht. Verantwortlich hierfür ist die veränderte Hormonlage der Schwangeren. Östrogene und Co. beeinträchtigen die Wirkung des Insulins und so kommt es wiederum zur Insulinresistenz und anschließendem manifesten Diabetes, wobei sich das Ungleichgewicht im Zuckerstoffwechsel nach der Geburt meist wieder normalisiert. Da es bei Nichtbehandlung zu kindlichen und mütterlichen Komplikationen kommen kann, ist es wichtig, den Blutzuckerspiegel so schnell wie möglich zu therapieren.