Muskeln
Eine aktive Fortbewegung oder die Gewährleistung innerer Körperfunktionen wäre ohne Muskeln nicht möglich. Der Muskel ist ein kontraktiles Organ, der wechselweise angespannt (Kontraktion) oder entspannt (Relaxation) wird, um die gezielte Bewegung von Körperstrukturen zu ermöglichen. Im menschlichen Körper gibt es zwei Typen von Muskeln: die quergestreifte Muskulatur, welche wiederum in Skelett- und Herzmuskel unterteilt werden kann und die glatte Muskulatur, welche vor allem die Wände der inneren Organe (z.B. den Darm oder Blutgefäße) auskleidet. Während die glatte Muskulatur dem vegetativen Nervensystem unterworfen ist und damit nicht willentlich zu beeinflussen ist, kann die Skelettmuskulatur willkürlich von jedem gesteuert werden. Sie spielt somit für spezielle Bewegungsabläufe wie etwa bei sportlichen Aktivitäten die entscheidende Rolle. Damit energieliefernde Prozesse und die Muskelkontraktion und -relaxation in vollem Umfang ablaufen können, ist auf eine ausreichende Zufuhr an Makro- wie auch Mikronährstoffe (Mineralstoffe und Vitamine) zu achten. Makronährstoffe wie Fette und Kohlenhydrate sind hierbei die hauptsächlichen Energielieferanten der Muskeln, wohingegen Proteine (Eiweiße) vor allem für den Aufbau und Erhalt der Muskeln verantwortlich sind.
Funktionsweise einer Muskelkontraktion
Eine Muskelkontraktion ist nichts anderes als eine Verkürzung/Anspannung des Muskelgewebes. Stark vereinfacht schieben sich infolge eines ankommenden Nervenimpulses sogenannte Aktinfilamente zwischen sogenannte Myosinfilamente - der Muskel verkürzt sich. Dieser biologische Ablauf verbraucht Energie in Form von Adenosintriphosphat (ATP), der einheitlichen ‚Energiewährung‘ des menschlichen Körpers. Zusammenfassend wird also chemische Energie (ATP) in mechanische Energie (Kraft und Bewegung) umgesetzt.
Mineralstoffe und Muskulatur
Eine vitale Muskelfunktion kann ohne eine ausreichende Zufuhr an Mineralstoffen nicht aufrechterhalten werden. So ist der Mineralstoff Magnesium an allen energieabhängigen Vorgängen im Körper beteiligt und infolgedessen insbesondere für die Muskelfunktion unersetzlich. Denn Magnesium wird sowohl für die Bildung der „Energiewährung“ ATP, als auch für dessen Nutzbarmachung gebraucht. Zudem ist Magnesium für die Wirkung des Hormons Insulin erforderlich und damit indirekt für die Aufnahme des „Zucker-Brennstoffes“ Glucose in die Muskelzellen. Neben seiner Funktion im Energiestoffwechsel ist Magnesium zusätzlich für die Balance des Elektrolytgleichgewichts der Muskelzelle zuständig. Magnesium stabilisiert die Zellmembranen gegenüber dem Einstrom von Natrium, Kalium und Calcium, die wiederum für die Erregbarkeit der Zellen verantwortlich sind. Insbesondere durch einen Magnesiummangel kann dieses Gleichgewicht ins Wanken geraten: Die Durchlässigkeit der Membranen für Natrium, Kalium und Calcium steigt an und die Krampfneigung des Muskels wird gefördert. Aufgrund der stabilisierenden Funktion der Zellmembranen kann Magnesium die Muskeln folglich vor belastungsbedingten Schädigungen schützen.
Auswirkung eines Nährstoffmangels auf die Muskeln
Bestimmte Mineralstoffe wie Magnesium und Calcium tragen zur normalen Muskelfunktion bei, zusammen mit anderen Mineralstoffen und Vitaminen sorgen sie für die Bereitstellung von Energie und deshalb sind sie im Hinblick auf den Bewegungsapparat enorm wichtig. Mikronährstoffmängel können sich in einer ausgesprochenen Vielfalt von Symptomen äußern, die meist sehr unspezifisch ausfallen. Die Auswirkungen einer Magnesiumunterversorgung z.B. betreffen neben dem Herz-Kreislauf-System, dem Nervensystem und dem Verdauungstrakt aber in erster Linie die Muskulatur. Typische Anzeichen eines Magnesiummangels sind sogenannte neuromuskuläre Störungen (z.B. Waden- und Zehenkrämpfe, muskuläre Verspannungen vor allem im Nacken-, Schulter- und Rückenbereich, Lidzucken, Zittern oder Kribbeln in Armen und Beinen). Wadenkrämpfe oder schnelle muskuläre Ermüdung sind nicht nur für Sportler relevant, sondern auch im normalen Alltag. In der Schwangerschaft können durch einen Magnesiummangel ein „Hartwerden“ des Bauches und vorzeitige Wehen ausgelöst werden. Bei körperlicher Belastung treten erhöhte Magnesiumverluste über den Schweiß und Urin auf. Bei Sport und körperlicher Arbeit muss deshalb besonders mit Magnesiummangel gerechnet werden. Bei auffälliger Muskelschwäche und Kraftlosigkeit liegt der Verdacht für einen gleichzeitigen Kaliummangel nahe. Kalium ist wichtig, da es neben der Muskelfunktion u.a. für die Speicherung von energieliefernden Kohlenhydraten (Glykogen) benötigt wird.